Trauer leben

Alles hat seinen Sinn
Alles, was geschieht und uns zustößt, hat seinen Sinn,
doch es ist oft schwierig, ihn zu erkennen.
Auch im Buch des Lebens hat jedes Blatt zwei Seiten:
die eine schreiben wir Menschen selber mit unserem Planen,
Wünschen, Hoffen, aber die andere füllt die Vorsehung,
und was sie anordnet, ist selten so unser Ziel gewesen.
(Eljâs ebn-e Jussef Nizâmî 1140/41-1209, persischer Epiker)
Mit anderen Menschen über den Verlust ihres Kindes zu sprechen kostet Überwindung.
Wenn Sie mit vertrauten Personen darüber reden, werden Sie erstaunt sein, wie viele Menschen in Ihrem Umfeld ebenfalls schon eine stille Geburt erlebt haben.
Jeder Mensch trauert anders, Trauer ist immer ein individuelles Geschehen.
Insbesondere Väter zeigen oftmals Ihre Gefühle nicht, vor allem, wenn Sie hierzu erzogen wurden oder auch befürchten, Ihre Partnerin mit der Trauer zu belasten.
Vielleicht bietet Ihnen eines der unten aufgeführten Rituale Unterstützung, um das Herz frei zu machen für eine lebenslange, dankbare und kostbare Erinnerung.
- Ein fester Ort der Trauer kann helfen, Ihre Gefühle zu verarbeiten. Sie können gemeinsam mit Angehörigen Ihr Kind bei unserer Bestattungszeremonie verabschieden und anschließend regelmäßig unser „Grabfeld für stille Geburten“ aufsuchen, um Zwiesprache mit Ihrem Kind zu halten.
- Eine Blume oder einen Baum zu pflanzen, ist ein altes Ritual, wenn ein Kind geboren wird.
- Schreiben Sie einen Brief mit all Ihren Gedanken und lassen ihn dann mit einem Luftballon fliegen.
- Schaffen Sie symbolische Erinnerungen an Ihr Kind, indem Sie einen kleinen Bereich in der Wohnung gestalten, der dem Kind gewidmet ist, tragen Sie Erinnerungsschmuck (z.B. Sternenanhänger, Sternenarmband) und zünden Sie eine Gedenkkerze an.
- Vielleicht hilft Ihnen auch eine Tättowierung, um Ihr Kind gehen zu lassen und dennoch für immer bei sich zu tragen.
- Geben Sie Ihrem Kind einen Namen und/oder registrieren es beim Standesamt. Wenn das Geschlecht des Kindes nicht feststeht, lassen Sie sich bei der Namenswahl von Ihrem Gefühl leiten.
- Es gibt einen Dokumentarfilm betroffener Eltern von Melanie und Axel Endler, der online erhältlich ist. „Stille Geburt- Vater, Mutter und (k)ein Kind“. Hier kommen Sie auf ihre Internetseite.
- Das Lesen von Büchern zu diesem Thema, sowie der Besuch von Selbsthilfegruppen kann ebenfalls hilfreich sein.