Peronealsehnenluxation

Die Peronealsehnen (Peroneus brevis und longus) verlaufen an der Außenseite des Unterschenkels und des Fußes. Sie bewirken eine Hebung und Abspreizung des Fußes nach außen. Bei einer Peronealsehnenluxation kommt es zu einem herausspringen von einer oder beider Sehnen aus dem knöchernen Gleitlager hinter dem Außenknöchel.

Ursachen

Peronealsehnenluxation können unfallbedingt oder anlagebedingt vorliegen.

Unfallbedingt kommt es z.B. durch ein Verdrehtrauma des oberen Sprunggelenkes zu einem Riss der der Bänder, die die Sehnen in der knöchernen Gleitrinne hinter dem Außenknöchel stabilisieren. Heilen diese Bänder nicht aus kann es bei entsprechender Provokation zu einem Herausgeleiteten oder Herausspringen der Peronealsehnen kommen.

Anlagebedingte Peronealsehnenluxationen liegen vor, wenn die knöcherne Gleitrinne hinter dem Außenknöchel nicht oder nur unzureichend ausgebildet ist. Dann können die vorliegenden Bänder die Peronealsehnen nicht im Gleitlager halten, sodass es bei Provokationsbewegungen zu einer teilweisen oder vollständigen Luxation der Sehnen kommt.

Ursachen der Peronealsehnenluxation

  •  anlagebdingt
  •  posttraumatisch (unfallbedingt)

Klinik

Die Betroffenen beklagen ein spürbares Springen der Sehne aus dem knöchernen Gleitlager. Dieses kann mit einem Geräuschphänomen verbunden sein. Das Herausspringen wird regelhaft als unangenehm beschrieben.

Symptome der Peronealsehnenluxation

  • Herausspringen der Peronealsehne(n)
  • Schmerzen hinter dem Außenknöchel
  • Schwellung hinter dem Außenknöchel

Diagnose

Die Diagnose erfolgt klinisch. Durch einen Provokationstest kann ein herausspringen der Peronealsehnen „provoziert“ werden. Dazu soll der Patient den Fuß gegen einen Widerstand nach oben und außen ziehen. Kommt es zu einem  (un-)vollständigem Herausspringen der Sehne ist die Diagnose gesichert.

Bildgebende Diagnostik

Eine sonographischer Diagnostik kann weitere Aufschlüsse über den Zustand der Sehne gegeben. Mit Hilfe einer CT- oder MRT-Untersuchung kann das Gleitlager hinter dem Außenknöchel beurteilt werden. Letztere ermöglicht auch eine Beurteilung der Sehne.

Therapie

Die Therapie der Peronealsehnenluxation soll ein Herausspringen der Sehne dauerhaft verhindern.

Konservative Therapie

Nach einer traumatischen Peronealsehnenluxation sollte zunächst ein konservativer Therapieversuch durchgeführt werden. Eine erneute Luxation der Sehne sollte in diesen Fällen für 6-8 Wochen dringlich vermieden werden, indem Provokationsbewegungen (Hochziehen und Abspreizen des Fußes) unterbleiben. Die Anwendung sprunggelenksstabilisierender Orthesen, Gipsschienen oder Tapeverbände können dabei hilfreich sein. Bei einer anlagebedingten Luxation der Peronealsehnen ist ein konservativer Therapieversuch meist nicht erfolgsversprechend, da das knöcherne Gleitlager hinter dem Außenknöchel unzureichend ausgebildet ist.

Zu den konservativen Therapieansätzen gehören u.a.:

  • Ruhigstellung in Orthese oder Gips nach Unfall
  • Tape-Verbände oder Orthese

Operative Therapie

Sollte es trotz der konservativen Therapie zu keiner Stabilisierung der Peronealsehnen kommen ist bei entsprechender Beschwerdesymptomatik eine operative Versorgung zu erwägen.

Bei einer traumatischen Peronealsehnenluxation reißen die sehnenstabilisierenden Bänder hinter dem  Außenknöchel. Im Rahmen der operativen Versorgung werden diese Bänder genäht und refixiert, um eine stabile Führung der Sehnen zu gewährleisten.

Bei der anlagebedingten Peronealsehnenluxation liegt meist eine unzureichende Ausbildung der Gleitrinne hinter dem Außenknöchel vor. In diesen Fällen wird eine Vertiefung der Gleitrinne durchgeführt und die oftmals elongierten (verlängerten) Bänder gerafft.

Links: Luxation der Peronealsehnen. Mitte: Vertiefung der Gleitrinne hinter der Fibula. Rechts: Zurückverlagerung in die vertiefte Gleitrinne hinter der Fibula.

Unsere Experten

Fusschirurgie

Klinikdirektor Priv.-Doz. Dr. med. Dariusch  Arbab
Klinikdirektor

Priv.-Doz. Dr. med.
Dariusch Arbab