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Sekretariat Orthopädie / Unfallchirurgie

Sekretariat Orthopädie / Unfallchirurgie  Beate Meinzer

Beate Meinzer

Sekretariat Orthopädie / Unfallchirurgie

Telefon: 02366 15-3801
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orthopaedie@proselis.de

Spinalkanalstenose / degeneratives Lumbalsyndrom

Durch den aufrechten Gang ist insbesondere die Lendenwirbelsäule hohen mechanischen Kräften ausgesetzt. Mit fortschreitendem Lebensalter kommt es daher zu einem Verschleiß der Wirbelsäule. Die Bandscheiben verlieren an Flüssigkeit und eine Höhenminderung setzt ein. Diese wird als Osteochondrose bezeichnet. Der Körper versucht auf diese vermehrte Druckbelastung zu reagieren und setzt Umbaumechanismen in Gang, woraufhin sich knöcherne Anbauten bilden, die sogenannten Spondylophyten.

Zusätzlich entsteht eine Arthrose der Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenksarthrose). Man spricht von einem degenerativen Lumbalsyndrom. Die Kombination dieser Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule kann zu einer Einengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) führen.

Patienten mit einem degenerativen Lumbalsyndrom können vielfältige klinische Beschwerden haben. Häufig ist ein lokal auf die Lendenwirbelsäule begrenzter Schmerz vorhanden. Die Beweglichkeit in Vor-, Rück- sowie Seitneigen ist schmerzhaft eingeschränkt. Teilweise ist eine Schmerzausstrahlung in eines oder beide Beine vorhanden.
Bei der Spinalkanalstenose imponiert das Schmerzbild einer Claudicatio spinalis. Die Patienten beschreiben eine Ausstrahlung des Schmerzes in Vorder- oder Rückseiten der Beine beim Gehen und eine hierdurch deutlich reduzierte Gehstrecke.

Bereits nach wenigen Metern treten Schmerzen auf und zwingen den Patienten zu einer Pause. Häufig wird eine Schonhaltung zur Entlastung der Wirbelsäule in Form eines Vornüberbeugens eingenommen, was zu verminderten Beschwerden und einer längeren Gehstrecke führt.

 

Diagnostik

In unserer Ambulanz findet zunächst eine körperliche Untersuchung statt. Ist eine stationäre Behandlung indiziert, dann erfolgt routinemäßig auch eine Messung der Gehstrecke auf dem Laufband.

Neben einer klinischen Untersuchung ist eine bildgebende Diagnostik unerlässlich. Das Standardverfahren ist hier die konventionelle Röntgendiagnostik. Die oben beschriebenen degenerativen Veränderungen der Lendenwirbelsäule lassen sich gut auf einer Röntgenaufnahme der LWS in zwei Ebenen diagnostizieren.

Sollte ferner eine Schnittbilddiagnostik notwendig sein, bietet sich die Computertomografie für Fragestellungen hinsichtlich knöcherner Veränderungen, und das MRT (Kernspintomografie) für eine bessere Beurteilung von Weichteilstrukturen und Spinalkanal an.

Therapie

Sowohl das degenerative Lumbalsyndrom, als auch die Spinalkanalstenose sind Domänen der konservativen Therapie, welche daher in unserer Abteilung im Vordergrund steht. Sie haben hier die Möglichkeit, sich über das umfangreiche konservative Therapiekonzept unserer Abteilung zu informieren.

Sind bei dem Krankheitsbild der Spinalkanalstenose alle konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft und bestehen weiterhin Beschwerden, die von Seiten der klinischen Symptomatik mit einem morphologischen Korrelat im Röntgenbild in Einklang zu bringen sind, ist eine operative Therapie indiziert.

Die operative Therapie der Wahl bei der Spinalkanalstenose ist die Dekompression des knöchern verengten Wirbelkanals. Hierbei wird unter Vollnarkose über einen ca. 3-5 cm langen Hautschnitt die Muskulatur abgeschoben. Anschließend wird unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskops über einen kleinen Trichter, der in die präparierte Muskellücke eingesetzt wird, der Wirbelkanal mit kleinen Stanzen und Meißeln eröffnet und erweitert.

In seltenen Fällen besteht bei entsprechender Indikation die Möglichkeit einer Versteifung der Wirbelsäule, welche jedoch nur sehr selten indiziert ist.

Nachbehandlung

Nach der Operation sind die Patienten noch ca.7-10 Tage in unserem Haus stationär. Unsere Physiotherapeuten begleiten die Patienten, bis sie ihre Selbstständigkeit wiedererlangt haben. Gegebenenfalls erhalten sie ein Lumbalmieder zur Mobilisation.

Unsere Experten

Wirbelsäule & Schmerztherapie

Sektionsleiter der Wirbelsäulenmedizin Dr. med. M. Sarfraz Baloch
Sektionsleiter der Wirbelsäulenmedizin

Dr. med.
M. Sarfraz Baloch

Oberärztin in der Wirbelsäulenmedizin Dr. med. Laura Ciornei-Irimie
Oberärztin in der Wirbelsäulenmedizin

Dr. med.
Laura Ciornei-Irimie