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Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie

Chefsekretärin  Gabriele Krajewski

Gabriele Krajewski

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Und plötzlich ist es passiert

Knochenbrüche von Hüfte und Schulter sind häufige Diagnosen nach Stürzen hochbetagter Menschen. Eine unfallchirurgische Klinik sollte dann die erste Anlaufstelle der Patienten sein. Wir haben mit Dr. Christian Bettag, Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand und Orthopädische Chirurgie am Prosper-Hospital über moderne Operationsmethoden gesprochen.

Redaktion: „Was bedeutet ein Knochenbruch für betagte Menschen?“
Bettag: „Ein Knochenbruch im hohen Alter kann für den Patienten immense Folgen haben. Häufig ist der Betroffene schon vorher erkrankt und wenig mobil, so dass es besonders wichtig ist, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Früher mussten Patienten mit einer Oberschenkelhalsfraktur zum Beispiel wochenlang im Bett liegen, was durch entstehende Komplikationen oft ein Todesurteil war. Heute sind wir so weit, dass die Patienten häufig schon am Tag nach der Operation wieder auf den Beinen sind und mit unseren Physiotherapeuten die ersten Schritte auf dem Flur machen können.“

Redaktion: „Wie gehen Sie bei einer Operation eines Oberschenkelhalsbruchs vor?“
Bettag: „Es gibt zwei Operationsmethoden – je nachdem, in welchem Zustand wir den Oberschenkelhals vorfinden. Ist er noch gut durchblutet, versuchen wir den Bruch wieder einzurichten und mit Schrauben und Nägeln zu halten. Wir nutzen vorzugsweise den so genannten Y-Nagel, der wie ein Y aussieht und in den gebrochenen Knochen eingesetzt wird. Hierbei haben wir kleine Schnitte, kurze OP-Zeiten und eine geringe Weichteilschädigung. Außerdem ist bereits direkt nach der Operation eine vollständige Belastung möglich. Bei älteren Patienten mit einer schlechteren Durchblutung und einem Bruch, bei dem der Oberschenkelkopf nicht mehr mit dem Oberschenkelhals verbunden ist, entscheiden wir uns für einen Gelenkersatz. Vorzugsweise nutzen wir dabei eine sogenannte Duokopfprothese, für die nur eine kurze OP-Zeit nötig und ein Auskugeln nach der Operation kaum möglich ist. Bei beiden Operationstechniken ist es unser Ziel, dass unsere Senioren am ersten Tag nach der Operation wieder mobilisiert werden und in die Vollbelastung gehen.“

Redaktion: „Was sind weitere „typische“ Verletzungen?“
Bettag: „Das sind Brüche des schulternahen Oberarmknochens, die wir häufig bei Patienten mit Osteoporose diagnostizieren. Ist der Bruch nicht kompliziert, kann er konservativ, das heißt mit einer Ruhigstellung, behandelt werden. Gibt es aber mehrere lose Fragmente muss während einer Operation eine Platte eingesetzt werden. Ist auch hier der Oberarmkopf nicht richtig  durchblutet oder eine Festigung der Platte an dem von Osteoporose betroffenen Knochen nicht möglich, setzen wir eine Schulterprothese ein.“

Redaktion: „Was kann bei einer Operation im höheren Alter zur Gefahr werden?“
Bettag: „Oft ist es gar nicht die Operation an sich, sondern ein daraufhin auftretendes Delir, also eine Verwirrtheit und Desorientierung der Patienten. Hier können wir, vor allem auch durch die enge Zusammenarbeit mit den Geriatern und Anästhesisten mögliche Gefahren erheblich minimieren. Auch bestehende Nebenerkrankungen und Medikamente, die Komplikationen auslösen könnten, werden bei der Planung der Therapie berücksichtigt.“

Ihre Experten

AltersTraumaZentrum Vest

Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie Dr. med. Christian Bettag
Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie

Dr. med.
Christian Bettag