Koloskopie - Dickdarmspiegelung
Koloskopie - Dickdarmspiegelung
Was ist eine Dickdarmspiegelung?
Die Dickdarmspiegelung oder Koloskopie ist eine Untersuchung des Dickdarms. Mit Hilfe eines flexiblen optischen Untersuchungsgerätes, dem Koloskop, das durch den After in Mastdarm und weiter in den Dickdarm eingeführt wird, ist es möglich, den Dickdarm bis in die untersten Abschnitte des Dünndarms zu untersuchen. Bei einer Darmspiegelung können auch Gewebeproben entnommen werden und Polypen als Vorstufen des Dickdarmkrebses abgetragen werden.
Durch einen speziellen Mechanismus führt der Arzt das Koloskop an die gewünschte Stelle und bewegt die Optik. Durch die Arbeitskanäle lassen sich auch medizinische Instrumente mit Schlingen zur Polypabtragung und zur Entnahme von Gewebeproben einführen.
Wann ist eine Dickdarmspiegelung notwendig?
- Bei anhaltendem Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung
- Bei unklaren Bauchschmerzen
- Blutbeimengungen im Stuhl
- positiver Haemoculttest oder genetischer Stuhltest
- Bei einem Reizdarmsyndrom
- Bei Divertikulitis, ca 6 Wochen nach einem Schub
- Bei Verdacht auf chronische Darmentzündung (Colitis ulcerosa, Crohn-Krankheit)
- Bei Dickdarmpolypen
- Bei Dickdarm- u. Mastdarmkrebs
- Die Dickdarmspiegelung dient insbesondere auch der Vorsorge, bei beschwerdefreien Personen ab dem 50. Lebensjahr, bei familiärer Dickdarmkrebsbelastung auch schon früher
- Kontrolluntersuchung nach Darmkrebs.
Vorbereitung
Um eine Darmspiegelung überhaupt erst zu ermöglichen, muss der Darm durch entsprechende Abführmaßnahmen vorher gereinigt werden. Dies geschieht über starke Abführmittel, die am Vortag und am Morgen der Untersuchung eingenommen werden.Die Spiegelung selbst kann unangenehm und sogar schmerzhaft sein. Wir geben deshalb in der Regel ein Schlafmittel (Propofol) in eine Vene. Dadurch schläft der Patient sehr, sehr schnell ein, wacht aber auch schnell wieder auf; viele träumen ganz gut während der Untersuchung. Eine ständige Kreislaufüberwachung mit Messung von Puls, Blutdruck und Sauerstoffsättigung sorgt dafür, dass keine Überdosierung möglich ist.
Die Dauer der Spiegelung ist sehr unterschiedlich, je nachdem ob z.B. Polypen abgetragen werden müssen, beträgt im Mittel um die 15-20 Minuten.
Nach der Gabe des Mittels ist man schnell wieder ansprechbar, aber eine Fahrtauglichkeit ist nicht gegeben. Bei ambulanten Koloskopien sollten Sie daher eine Begleitperson mitbringen, die Sie nach der Untersuchung nach Hause fahren kann.
Komplikationsmöglichkeiten
Die Koloskopie ist in der Hand des Geübten nicht komplikationsträchtig. In seltenen Fällen kann es zu einer Darmverletzung oder -blutung kommen, die auch einer notfallmäßigen OP bedarf.
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